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06.07.2016
Länder- und Branchenbewertungen

Coface: Risiken weltweit auf Höchststand

Coface: Risiken weltweit auf Höchststand
  • Globales Wirtschaftswachstum 2016: Prognose um 0,2 Punkte auf 2,5% gesenkt
  • Risikolevel: weltweiter Durchschnittswert runter auf B – “signifikantes Risiko”
  • Emerging Markets: immer mehr Länder in den Kategorien "extremes" und "sehr hohes Risiko”
  • Größte Wirtschaftsnationen: Schwierigkeiten nehmen zu
  • Asiatische Länder: negative Auswirkungen der Probleme in China
  • Europa: positive wirtschaftliche Indikatoren, aber politische Risiken durch Brexit

Weltwirtschaft steckt in der "japanischen” Wachstumsklemme

B: “signifikantes Risiko”. Das ist der aktuelle Durchschnittswert aller 160 Coface-Länderbewertungen. Immer mehr Länder sindin den Kategorien "extremes" (E) und "sehr hohes Risiko” (D). Und in den größten Wirtschaftsnationen nehmen die Schwierigkeiten zu. So hat der internationale Kreditversicherer jetzt unter anderem die USA und China in der Länderbewertung heruntergestuft. China ist jetzt nur noch in B und damit außerhalb der „Investment Grades“.

Schockwelle durch angeschlagene USA und China

Die erkennbar erhöhten Risiken für Unternehmen schlagen auf die drei größten Volkswirtschaften durch - und wirken von dort auf andere Länder weiter. Nach der Herabstufung von Japan in A2 im März dieses Jahres hat Coface nun auch die USA und China in der Länderbewertung eine Stufe tiefer gesetzt. Die Vereinigten Staaten sind jetzt in A2, China ist sogar nur noch in B. Die Unternehmen in den USA stecken in einem problematischen Zyklus. Die Erholungsphase nach der Krise hat ihren Höhepunkt erreicht. Zum ersten Mal seit 2010 kommt es vermehrt zu Insolvenzen. Die Profite sinken, die Investitionen werden reduziert, die Arbeitslosigkeit geht nicht mehr so stark zurück. In China zeigen die stimulierenden Maßnahmen der Staatsführung trotz des stabilen Wachstums nur geringe Wirkung. Dem wirken die Überkapazitäten und stark steigende Verschuldung der Unternehmen entgegen.

Wie zu erwarten wirken sich diese Schocks weltweit aus. Zum einen auf Kanada, das in A3heruntergestuft wurde. Zum anderen auf etliche asiatische Länder. So hat Coface Südkorea,Hongkong, Singapur und Taiwan in A3 herab genommen und Malaysia in A4. Diese Länder spüren  die strukturelle Verlangsamung in China bei Exporten, im Tourismus und bei den Investitionen aus China. Zudem wirken sich die volatilen Rohstoffpreise, auch beim Öl, auf die Unternehmen aus.

Investitionen in Europa steigen, aber politische Risiken auch

Politische Probleme wirken sich auf die Zuversicht der Unternehmen und Verbraucher aus. Mit dem Brexit-Votum hat Coface die Wachstumsprognose für die britische Wirtschaft um 0,6 Punkte auf 1,2 Prozent reduziert. In der EU sind die Länder am stärksten betroffen, die einen begrenzten lokalen Markt, aber starke Verbindungen nach Großbritannien haben. Das sind vor allem Irland, aber auch die Niederlande, Belgien, Dänemark und Schweden. Aktuell erwartet Coface noch keine Auswirkungen auf das relativ gesunde Wachstum in der Eurozone insgesamt und hält die Prognose von 1,7 Prozent für dieses Jahr aufrecht. Getragen wird dieses Wachstum sowohl von den Konsumausgaben als auch den privaten Investitionen.

Einige positive Nachrichten gibt es aber auch. Frankreich hat sich in dieRisikostufe A2 verbessert. Die Unternehmensinvestitionen sind auf dem höchsten Stand seit vier Jahren, die Baubranche erlebt einen Schub und die Insolvenzen gehen konstant zurück, 2016 um voraussichtlich 3,2 Prozent. Italien wurde in A3 hochgestuft. Auch dort fallen die Insolvenz- ebenso wie die Arbeitslosenzahlen. Die Investitionen ziehen wieder an. Osteuropa liegt im Sog der Entwicklung im Westen. So wurden die Bewertungen von vier Ländern verbessert: Litauen (A3), Slowenien (A3), Lettland (A4) und Rumänien (A4). Ausschlaggebend für die Upgrades sind das solide Wachstum und geringere Abhängigkeiten im Export von Russland.

Fallende Ölpreise wirken sich weiter spürbar aus

Die Öl-exportierenden Länder spüren weiterhin die Effekte der gesunkenen Preise. In Saudi-Arabien (neue Bewertung B), Kuwait (A3), Katar (A3) und Algerien (C) steigen die Defizite der öffentlichen Hand, und die Geschäfte der nicht direkt mit dem Öl verbunden Branchen lahmen. Dies gilt auch für Angola und Sambia (D), wo zudem die Währungen aufgrund des gebremsten Wachstums in China abwerten und die Preise für andere Rohstoffe ebenfalls fallen. Mozambique (D) steht höchstwahrscheinlich vor der Zahlungsunfähigkeit. In diesem Kontext hat Coface eine achte Risikostufe in ihr Länder-Bewertungssystem eingefügt: E für „extremes Risiko“. Einige Länder, die in der bisher niedrigsten Stufe D waren, kommen nun in E: Afghanistan, Armenien, Zentralafrikanische Republik, Kuba, Eritrea, Iran, Irak, Libyen, Sudan, Syrien, Timor-Leste, Venezuela, Jemen, Simbabwe.

 

 

 

 

 

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