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23.01.2015
Länder- und Branchenbewertungen

Lateinamerika: Niedriges Wirtschaftswachstum, hohes bis mittleres Risiko

Lateinamerika: Niedriges Wirtschaftswachstum, hohes bis mittleres Risiko

Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in China und sinkende Rohstoffpreise drücken das BIP Wachstum Lateinamerikas. Hoffnungsträger sind trotz der schwierigen Bedingungen die Pazifikstaaten. Insgesamt wird für 2015 ein regionales BIP von 2% erwartet.

 

Regionales Wirtschaftswachstum sinkt

Lateinamerika als Hauptproduzent von Rohstoffen profitierte in der Vergangenheit von Chinas starkem Wirtschaftswachstum und erzielte dank dieser Verbindung einen hohen Handelsüberschuss. Doch jetzt sind die Zeiten eines BIP Wachstums um die 10% für China vorbei. In Folge begannen die Rohstoffpreise zu sinken, was sich wiederum direkt auf Lateinamerikas Exportrate auswirkt. Das regionale BIP Wachstum wird 2015 voraussichtlich niedriger als in den Vorjahren ausfallen und 2% betragen.

Die schwache Prognose spiegelt auch die niedrige globale Wirtschaftsaktivität und die fehlenden Investments wider. Die Infrastruktur ist ein zentrales Thema in Lateinamerika, da die Länder die erfolgreichen Handelszeiten nicht genutzt haben, um Reformen umzusetzen. Im Infrastruktur Ranking belegt Chile - als Spitzenreiter in der Region - den 49. Platz  von 144 Ländern. Alle weiteren Länder sind weit abgeschlagen.

„Die Auswirkungen der sinkenden Rohstoffpreise hängen vom Anteil der Exporte am BIP jedes einzelnen Landes ab. Brasilien zählt beispielsweise als geschlossene Wirtschaft, bei der die Exporte mit 11% nur einen geringen Anteil am BIP haben. In Peru (25%) oder Chile (27%) ist das Verhältnis deutlich höher“ ,erklärt Patricia Krause, Economist Latin Amerika.

 
Eine Region, zwei Wege

Die Region Lateinamerika ist gespalten: Die Pazifikstaaten (Mexico, Chile, Kolumbien und Peru) stehen für einen freien Markt ein und haben die Pazifik-Allianz gegründet. In den Ländern am Atlantik spielen wiederum staatliche Modelle eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. Während die Pazifik-Allianz versucht ihre Verbindungen zu Handelspartnern außerhalb des Kontinents zu verbessern, begnügen sich Länder wie Venezuela mit Mercosur (Argentinien, Brasilien, Venezuela, Paraguay, Uruguay). Auch bei der Entwicklung des BIP-Wachstums unterscheiden sich die beiden Ländergruppen: Die Pazifik staaten weisen durchgehend höhere Wachstumsraten auf.

 

Branchenausblick zwischen mittlerem und hohem Risiko

Basierend auf dem gewichteten Durchschnitt des BIP Wachstums kann von einem mittleren bis hohem Risiko für Lateinamerika ausgegangen werden. Aufgrund des niedrigen regionalen Wirtschaftswachstums, berichten viele Sektoren von einer Verschlechterung der Risiken. Die Metallbranche entwickelt sich in ganz Lateinamerika nur mäßig. In Brasilien leidet der Sektor durch die niedrige Nachfrage der Endkonsumenten in den Bereichen Automobil, Bauwesen und Investitionsgüter. Auch in Argentinien wirkt sich die schwache Nachfrage der Automobilindustrie auf den Metallsektor aus. Es bleibt daher bei einem hohen Risiko für diesen Branche.

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