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07.11.2018
Länder- und Branchenbewertungen

Coface CEE Top 500-Studie: Wirtschaft boomt dank Privatkonsum

Coface CEE Top 500 - 2018 Edition - Stars
  • 2017: profitables Jahr für Zentral- und Osteuropa. Die BIP-Wachstumsrate erreicht 4,5 Prozent und damit den höchsten Stand seit acht Jahren.
  • 500 größten Unternehmen steigern Ergebnisse in Umsatz, Gewinn und Beschäftigungszahl
  • Automobil & Transport verteidigt seine Spitzenposition, Öl & Gas wieder auf Kurs

 

„Die Wirtschaft boomt in Osteuropa. 2017 war Spitzenjahr für die CEE-Länder und ihre Big Player“, fasst Declan Daly, CEO Coface Central & Eastern Europe, die Ergebnisse der jüngsten Coface CEE Top 500-Studie zusammen. „Die Gründe für das Wachstum sind vielfältig. Aber der stärkste Treiber war der Privatkonsum. Hinzu kommt der erhöhte Export. Die Erholung der Eurozone spielt ebenso eine Rolle wie eine verbesserte Nachfrage aus Russland“, erläutert Daly die Ergebnisse. 80 Prozent aller Ausfuhren aus dieser Region gehen in die EU. Russland bleibt für einige Länder, wie beispielsweise die baltischen Staaten, ein wichtiger Handelspartner. Coface hat die Länderrisikoeinschätzungen mehrerer Länder der Region, nämlich Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Russland und Serbien, nach oben aktualisiert. Heuer wurde die Risikobewertung in Kroatien und der Slowakei um eine Stufe verbessert.

 

Bereits zum 10. Mal hat der internationale Kreditversicherer Coface in einer jährlichen Studie über die größten 500 Unternehmen in Zentral- und Osteuropa – die Coface CEE Top 500 – nach ihrem Umsatz eingeordnet und analysiert. Zudem werden relevante Fakten, wie die Anzahl der Mitarbeiter, die Rahmenbedingungen der Unternehmen, Branchen und Märkte sowie die neuen Coface-Unternehmens-Bonitätsprüfungen berücksichtigt. Die CEE Top 500 spiegeln die aktuellen Trends und die neuesten Entwicklung in der Region wider.

Höchster Stand seit 8 Jahren

"Die Unternehmen erlebten 2017 ein günstiges makroökonomisches Umfeld, wobei die durchschnittliche BIP-Wachstumsrate mit 4,5 Prozent auf den höchsten Stand der letzten acht Jahre stieg, nach 3,1 und 3,7 Prozent in den Vorjahren. Damit schlossen die Top-500-Unternehmen das Jahr mit einem Umsatzplus von 11,8 Prozent auf 652 Mrd. EUR und einem Anstieg der Beschäftigungsquote von 4,7 Prozent auf 2,4 Mio. Menschen ab", erklärt Declan Daly, CEO Coface Central & Eastern Europe.

Top 500 punkten in Umsatz, Gewinn und Beschäftigungszahl

Die Analysen zeigen eine starke und expandierende CEE-Region mit sinkenden Risiken im Jahr 2017, was sich auch in höheren Umsätzen (+11,8 Prozent) und einer noch höheren Profitabilität mit einer Steigerung des Reingewinns um 16,2 Prozent in den 500 größten Unternehmen der Region niederschlug. Diese Unternehmen waren auch in der Vergangenheit sehr bedeutende Arbeitgeber der Region. Auch wenn der Arbeitsmarkt in CEE immer enger wird und es immer schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, haben die Top 500-Konzerne die Gesamtzahl der Mitarbeiter um 4,7 Prozent erhöht. Die insgesamt positive Entwicklung des Arbeitsmarktes in CEE führte zu höheren Löhnen und einem verbesserten Verbrauchervertrauen.

Spitzenposition für Automobil & Transport; Öl & Gas wieder auf Kurs

Die drei Schlüsselbranchen der größten Unternehmen der Region (Automotive & Transport, Öl & Gas, Handel) stehen für fast 60 Prozent des Umsatzes. Dennoch wurde der Anstieg des Gesamtumsatzes 2017 von allen Branchen getragen. In absoluten Zahlen trugen vor allem die Bereiche Energie, Automobil und Handel zum Wachstum bei. Dies zeigt auch ihre Spitzenposition im Branchenranking. Ebenso entwickelte sich der Reingewinn für die meisten Unternehmen positiv. Die Steigerungsraten sind zwischen fünf Prozent  in der Holz- und Möbel-Industrie und 51,4 Prozent bei Textilien, Leder und Bekleidung. Den höchsten Gesamtumsatz verzeichnete die Branche Mineralien, Chemikalien, Erdöl, Kunststoffe und Pharma (hier kurz Öl & Gas genannt) mit 9,5 Mrd. EUR. Die Bauwirtschaft kämpfte erneut und war die einzige Branche mit einem enormen Nettoverlust von -118,6 Prozent, wenngleich auch mit einem Umsatzplus von 16 Prozent.

Automobilindustrie lebt von Nachfrage aus Westeuropa

Automobil & Transport ist der größte Sektor und profitierte von der wachsenden Nachfrage aus Westeuropa, wohin der Großteil der CEE-Produktion exportiert wird. In der CEE-Region wächst der Anteil der Automobilunternehmen. Die bereits etablierten Unternehmen erhöhten ihre Kapazitäten. So wurden neue Werke von Jaguar Land Rover in der Slowakei und BMW in Ungarn errichtet.

Öl & Gas wieder auf Kurs

Das traditionelle Rückgrat der Top 500, der Sektor Öl & Gas (Mineral, Chemie, Erdöl, Kunststoffe und Pharma) ist nach einer Erholung der Ölpreise im Jahr 2017 wieder auf Kurs. Mineralien und Erdöl profitierten von einer Erholung der Ölpreise und einer steigenden Nachfrage. Chemie und Kunststoffe verzeichneten dank neuer Investitionen und einer soliden Nachfrage im In- und Ausland eine höhere Produktion. Die Pharma-Branche profitierte von einem steigenden Haushaltskonsum, einer alternden Bevölkerung sowie den Erfahrungen mit den positiven Auswirkungen ausländischer Direktinvestitionen (FDIs) und einer höheren Nachfrage auf den Auslandsmärkten.

Handel ist wichtigster Arbeitgeber

Der dritte Sektor auf dem Podium ist der Handel. Haupttreiber des Wachstums in CEE ist der private Konsum, der sich vor allem 2017 durch sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Löhne beschleunigte. Erhöhte Ausgaben wurden in den verschiedensten Handelskategorien verzeichnet. Dieser Sektor ist mit fast einem Drittel aller Beschäftigten erneut der wichtigste Arbeitgeber. Das ist eine Steigerung von 6,3 Prozent gegenüber 2016.

Optimismus für 2018 und darüber hinaus

„Die Aussichten für 2018 und darüber hinaus sind optimistisch, wenngleich mit einer Abschwächung der wirtschaftlichen Expansion zu rechnen ist. Nach einem Spitzenwachstum von 4,5 Prozent im Jahr 2017 prognostiziert Coface für 2018 einen Rückgang auf 4,1 Prozent und für 2019 auf 3,4 Prozent in der CEE-Region“, erklärt Grzegorz Sielewicz, Regional Economist Coface Central & Eastern Europe. „Eine solche Verlangsamung wird nicht weitreichend sein, und die Unternehmen können von einer soliden Nachfrage ausgehen. Die Haushalte werden weiterhin durch eine niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Löhne unterstützt. Der erneute Aufschwung bei Investitionen wird ebenfalls einen positiven Beitrag zum Wachstum leisten. Dennoch ist der Arbeitskräftemangel in der Region auf ein hohes Niveau gestiegen. Das kann die wirtschaftliche Expansion einschränken", so Sielewicz abschließend.

Chancen für Österreich

„Die positive wirtschaftliche Situation in den CEE-Ländern hat für Österreich große Auswirkungen. Unsere Unternehmen haben gute Chancen von dem anhaltenden Wirtschaftswachstums zu profitieren“, betont Michael Tawrowsky, Country Manager Coface in Österreich. „Österreichische Unternehmen müssen sich aber auf eine verlangsamte Konjunktur im CEE-Raum einstellen“, betont Tawrowsky. „Es wird bereits eine Zunahme der Insolvenzen festgestellt. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sowohl die Makroökonomie als auch die Liquidität der Unternehmenszahlungen nicht so stark sein werden wie im Vorjahr.“ Als „äußerst positiv für Österreich“ bezeichnet der Manager die Entwicklung des Automobil-Sektors. Sie stellen ein geringes Risiko dar und die Branche bleibt stabil an erster Stelle.

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Carina KISS

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