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11.07.2018
Länder- und Branchenbewertungen

Coface: Risikosignale werden im zweiten Quartal lauter

Coface: Risikosignale werden im zweiten Quartal lauter
  • Wirtschaftlicher Kontext zeigt Parallelen zu 2012/2013
  • Italien im Fokus der Aufmerksamkeit: in A4 herabgestuft
  • Steigende Ölpreise stützen Energiesektor in mehreren Ländern, wirken sich aber zusammen mit Kapitalabflüssen negativ auf Wirtschaft in Argentinien, Türkei, Sri Lanka und Indien aus
  • Bau und Einzelhandel die Branchen, die als erste Währungsrisiken in Emerging Countries spüren
  • Wirtschaft besorgt wegen zunehmendem Protektionismus

Mehr Herabstufungen in diesem Quartal

Die vielen Risikosignale im zweiten Quartal 2018 erinnern an die Situation in den Jahren 2012/2013: Risse in der Eurozone, zunehmender Protektionismus, höhere Ölpreise, Kapitalabflüsse aus größeren Emerging Countries, gebremster Welthandel. Das Ausmaß ist zwar nicht ganz vergleichbar. So liegt etwa der Ölpreis jetzt mit 75 US-Dollar deutlich unter den 110 USD von 2012. Dennoch sind die Anzeichen signifikant, dass der Höhepunkt des Wirtschaftswachstums erreicht ist. Nachdem zu Beginn des Jahres bereits die Zuversicht aufgrund des steigenden Protektionismus gesunken ist, schwächt sich das Wachstum nun tatsächlich ab. Coface erwartet für die Industrieländer 2,2 Prozent in diesem und 2 Prozent im nächsten Jahr und für die Eurozone 2,1 Prozent 2018 und 1,8 Prozent 2019.

 

In den Industrieländern steigt das Kreditrisiko. Coface hat die Länderbewertung Italiens in A4 herabgestuft. Dort werden besonders de überschuldeten Unternehmen von möglichen härteren Kreditkonditionen betroffen sein. Eine Ausnahmen bilden derzeit die Vereinigten Staaten, wo das Wachstum sich noch nicht verlangsamt hat. Für die USA lautet die Coface-Prognose 2,7 Prozent in diesem Jahr nach 2,3 Prozent 2017.

 

Die gestiegenen Ölpreise wirken sich naturgemäß unterschiedlich auf Länder aus. Die exportierenden Nationen profitieren davon. Dazu gehören der Oman, dessen Länderbewertung sich in B verbessert hat, und Malaysia, das mit A3 bewertet ist. Dagegen geraten die Handelsbilanzen der importierenden Länder unter Druck. Verstärkend wirkt das nachlassende Interesse bei internationalen Investoren – eine Parallele zu 2013. Aufgrund dieser Faktoren bei gleichzeitig steigenden Importen sowie der internationalen Verwerfungen hat Coface eine Reihe von Ländern herabgestuft: Argentinien, Türkei und Sri Lanka (jetzt alle in C), sowie Indien (jetzt B). In anderen Emerging Countries belastet der Währungsdruck vor allem Branchen, die auf den Import von Teilen und Anlagen angewiesen sind, um die Produktion im Inland aufrecht zu erhalten. Dies betrifft bereits den Bausektor in Argentinien, den Coface nun in der Kategorie „hohes Risiko“ sieht, sowie den Einzelhandel in Argentinien und in der Türkei, die in „sehr hohes Risiko“ herabgestuft wurden.

 

Den Ölpreis erwartet Coface bei 70 bis 75 US-Dollar bis Ende dieses Jahres. Zum Durchschnittspreis 2017 wäre das eine Steigerung um 30 Prozent. In diesem Kontext sind die Erwartungen an den Energiesektor eher positiv. In fünf Ländern wurden die Risikobewertungen der Branchen daher verbessert: USA („niedriges Risiko“), Kanada, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien und Frankreich (alle „mittleres Risiko“).

 

 

Die Coface-Länderbewertungen (160 Länder) erfolgen auf einer achtstufigen Skala, aufsteigend nach dem Risiko: A1 (sehr niedrig), A2 (niedrig), A3 (noch gering), A4 (noch akzeptabel), B (nimmt spürbar zu), C (hoch), D (sehr hoch) und E (extrem).

Die Coface-Branchenbewertungen (13 Sektoren in sechs geografischen Regionen und 24 Ländern, die fast 85 Proznet des globalen BIP ausmachen) umfassen vier Stufen: niedriges Risiko, mittleres Risiko, hohes Risiko, sehr hohes Risiko.

 

 

 

SECTOR RISK ASSESSMENTS - 2nd quarter 2018

 

 

 

 

 

 

 

COUNTRY RISK ASSESSMENT MAP • 2nd QUARTER 2018

 

 

 

 

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