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04.12.2014
Länder- und Branchenbewertungen

Coface Branchenpanorama: gute Aussichten für Nordamerikas Chemie-, Transport- und Textilindustrie

Coface quarterly sector risks assessments : 14 sectors in three major regions of the world

Risiken von 14 Branchen in den Regionen EU, Nordamerika und den Schwellenländern Asiens bewertet

In Nordamerika haben sich die Branchenrisiken aufgrund des positiven gesamtwirtschaftlichen Ausblicks und der niedrigeren Ölpreise entspannt.

 

Coface sieht bis zum Ende des Jahres eine deutliche Verbesserung der Branchenrisiken in Nordamerika. Nach einem kurzfristigen Tief aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse im ersten Quartal kehrten die USA zu einem soliden und ausgewogenen Wachstum zurück. Es wird mit einem Wirtschaftswachstum von 2 Prozent im Jahr 2014 und 2,5 Prozent für 2015 gerechnet. Die Unternehmen profitieren vom günstigen Konsum- und Investitionsklima, wie die hohen Gewinne zeigen. Die positiven wirtschaftlichen Bedingungen in Verbindung mit dem jüngsten Nachgeben der Ölpreise kommen besonders drei Branchen zugute. Coface stufte Chemie, Transport sowie Textil und Bekleidung auf „niedriges Risiko“ ein.

 

  •  Chemieindustrie

 Die Chemieindustrie in Nordamerika sticht im Vergleich zu Westeuropa (das mit einer schleppenden Erholung konfrontiert ist) und den Schwellenländern Asiens (wo die Aussicht für die Branchen fragil bleibt) positiv hervor. Als wichtigste Region für etliche Marktteilnehmer der Branche hat Nordamerika die besten Effekte aus den Wettbewerbsvorteilen erzielt, die sich durch die niedrigeren Herstellungskosten ergeben.

Die industrielle Produktion stieg verglichen mit dem Vorjahr im dritten Quartal 2014 um 3,2 Prozent. Ein weiterer Auftrieb entsteht durch die starke Aktivität zweier Märkte, die für die Chemieindustrie äußerst wichtig sind: die Automobil- und Bauindustrie. In den ersten zehn Monaten des Jahres stieg der Absatz von Fahrzeugen dank der großen Nachfrage bei den Verbrauchern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent. Am Bau nahmen die Aufträge zu und die Preise zogen an, wenn auch das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht ist.

 

  •  Transport

Angetrieben vom heuer erstmaligen globalen Wachstum der Branche seit 2010 und dem zu erwartenden Zuwachs des internationalen Warenverkehrs verzeichnet der Transportsektor solide Wachstumszahlen. Während in Europa die Luftfracht unter den Auswirkungen des russischen Embargos auf den Handel und unter dem starken Wettbewerb der Billigfluglinien leidet, profitiert der Sektor in Nordamerika von den bereits erfolgten Restrukturierungen. Obwohl der Markt mit einem Wachstum von 2,8 Prozent Anzeichen von Sättigung zeigt, bleibt die Profitabilität der Unternehmen höher als in Europa (Quelle: RPK, IATA). Zusätzlich sorgt das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten für eine erhöhte Nachfrage nach Transportmitteln.

 

  •  Textilien und Bekleidung

Das Wachstum der Textil- und Bekleidungsindustrie hat sich in Nordamerika offensichtlich bei etwa 2 Prozent jährlich eingependelt. Ein reichhaltiges Angebot und die kontinuierliche Nachfrage tragen zur Stabilisierung bei. Die Baumwollfarmer Nordamerikas sind die drittgrößten Produzenten der Welt. 2012/2013 konnten sie die Produktion um 24 Prozent auf 3,5 Millionen Tonnen (Quelle: ICAC) steigern. Dank der stabilen Beschäftigungslage in Nordamerika und der Konsumbereitschaft der Verbraucher ist die Lage der Branche in Nordamerika im Vergleich zu der in Europa günstig.

 

Vertriebssektor in Westeuropa alarmiert

Die schwache Nachfrage in Westeuropa und die ungelösten Überkapazitätsprobleme in den asiatischen Schwellenländern (Metall, Chemie und Bau) hat Coface dazu veranlasst, die Branchenbewertungen für diese Regionen nicht zu verändern.  

Eine Branche wird allerdings genauer beobachtet: der Handel in Westeuropa. Die Einschätzung bleibt zwar bei „mittleres Risiko“, liegt damit aber schlechter als in Nordamerika und den aufstrebenden Ländern Asiens (jeweils „niedriges Risiko“). Die anhaltend schwache Konsumnachfrage und das russische Embargo wirken sich auf die Margen der Händler aus und drücken die Preise.

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